Jennffer ist böse

Ich war in einer Falle.

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Copyright © 2012, Michael M Wayman

Nein, ich wollte es nicht glauben, aber ich habe es gesehen, wirklich. Es war kurz vor Ostern, ich habe Katharina mit einem anderen Mädchen gesehen, ich darf nicht sagen wo Katharinas Finger waren. Noch schlechter, das Mädchen hat es gut gefunden.

Das Spiel war gut, wir haben gewonnen, Katharina hat die meisten Tore geschossen, war sie glücklich und was wollte sie, oder besser gesagt, wen wollte sie? Ich bin geflogen, ohne unter die Dusche zu gehen.

Oh, nein. Da war Fräulein Schundorp, unsere Sportlehrerin, aber sie war so nett und freundlich wie immer. „Oh, du muss auch was schnell erledigen, vorm Duschen.“

Wir sind über die Spielfelder gelaufen und haben geredet, aber meine Angst vor Katharina habe ich nicht erwähnt. Vorm Hauptgebäude stand Jennffer, sie wartete auf jemanden, auf wen?

Ich habe mich erinnert, was hat Jennffer beim Seminar immer gesagt? Wenn wir Fragen haben, dann geh zu Jennffer bzw. Katharina. „Jennffer, darf ich einen Rat von dir haben bitte, ich meine privat.“

Jennffer drehte sich zu Fräulein Schundorp um und lächelte sie so süß an. „Oh, ja, Walfreda, wir gehen in dein Zimmer, da können wir alleine reden.“

Jennffer hat sich auf meinen Stuhl gesetzt, ich habe ihr so getraut, wie meiner Mutter.

Ich habe mich auf ihren Schoß gesetzt, ich habe ihr so getraut, wie meiner Mutter.

Sie schlang ihre Armen um mich, sie war so sanft, so weich, so leise.

Sie lispelte in meine Ohren, sie war so sanft, so weich, so leise.

Ich musste alles erzählen, über meine Angst, über Katharina. Ich war sehr aufgeregt. Plötzlich habe ich mich an ein Gerücht erinnert, Jennffer mochte nicht nur Jungen aber auch Mädchen und sogar Lehrerinnen. Sie mochte besonders schwitzige und aufgeregte Mädchen. Jennffer ist böse.

Ich war in einer Falle, die ich selbst gemacht habe, was für ein Idiot.

„Nein, Walfreda, du brauchst Katharina nicht zu befürchten. Ich glaube nicht, das eines der Mädchen dich antatschen würde. Und ich sage dir warum.“

„Ich habe mehr von der Welt gesehen, ob das gut oder schlecht ist, weiß ich nicht, aber ich kann dir sagen: Du magst keine Mädchen, die werden dich nicht belästigen.“

„Du muss nicht alles glauben, was die anderen Mädchen sagen. Ich weiß, dass es viele Gerüchte gibt, besonders über mich. Zum Beispiel, dass ich eine Knarre habe und erschieße alle Leute die ich nicht mag, wie Fräulein Pringold. Kennst du das?“

„Ja, aber...“

„Und glaubst du es, Walfreda?“

„Ich weiß es nicht, aber nein, es kann nicht wahr sein.“

„Oh doch, ich habe ein Jagdgewehr. Was hast du zum Mittagsessen gegessen?“

„Wildgulasch!“

„Walfreda, sei nicht so ängstlich! Denk an was Schönes! Am Freitag, diesen Freitag, wird es eine Überraschung für dich geben. Es fängt mit TH an. Es wird schön.“

Es klang englisch. Ich habe an was schönes zu denken probiert. Ich habe ein paar Sachen entdeckt. Jennffer war kein Mädchen und kein Schulmädchen, sondern eine Frau. Am Donnerstag waren wir im Schwimmbad bei der Knabenschule und die Jungen, die waren nett.

Nach dem Seminar am Freitag redet Jennffer auf der Bühne, wie immer. Sie liest die Namen von zehn Mädchen und zehn Jungen vor. „Fräulein Schundorp wartet in der Turnhalle auf euch.“ Ich war nicht dabei, auch nicht in der nächsten Gruppe.

„Die Letzten sind die Besten, ich meine euch. Am letzten Freitag vor Weihnachten wird es nach dem Seminar die Weihnachtsparty geben, für alle Mädchen und Jungen hier in der Großhalle. Und diese Gruppe macht ein kurzes Theaterstück circa zehn Minuten lang, es wird Spaß.“

Ich habe die anderen in der Gruppe angeguckt und da war er.

„Zuerst muss jeder nach einander sich vorstellen, zwei oder drei Sätze, bitte.“

Er war Thomas.

„Wir sind in der Mädchenschule, so jedes Mädchen muss jetzt aufstehen und einen Junge auswählen und dann werden wir paarweise unser Theaterstück vorbereiten.“ Jennffer hat Roswitha ausgewählt, sie ist blind.

Ich habe wenige Erinnerungen an die Party und unser Theaterstück, mein Kopf ist so voll von Thomas.